Ich habe vor kurzem drei unvergessliche Monate in einer Gastfamilie auf La Réunion erlebt. Mein Französisch hat sich enorm verbessert, aber nicht nur das: Man lernt so viele, sehr sympathische Menschen kennen und taucht einfach mal in eine neue Kultur ein. Jedem, dem sich diese Möglichkeit bietet, empfehle ich, sie zu ergreifen.
Erstaunlicherweise hat mich Corona bei meinem Aufenthalt absolut nicht gestört, denn bei einer Fallzahl von 100 Personen am Tag gab es, bis auf die Maskenpflicht, keine Aktivität, die ich nicht unternehmen konnte. Ich habe La Réunion ausgewählt, weil ich etwas Neues entdecken wollte und es hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen.
Ob es nun die Wanderungen auf die Vulkane waren, die einfach nur atemberaubend sind, oder auch einfach nur der tägliche Schulbesuch, der mir von Tag zu Tag mehr Spaß gemacht hat. La Réunion ist die Insel des Wanderns, weswegen leidenschaftliche Entdecker hier auch eine Menge Spaß auf den drei Bergketten »Mafate«, »Cilaos« und »Salazie« haben, doch auch für Strandbesucher ist für jeden was dabei. La Réunion bietet etliche schöne Strände mit sehr beeindruckenden Lagunenriffen, die wirklich sehenswert sind. Bei einer Temperatur von mehr als 30 Grad im Sommer ist es den ganzen Tag T-Shirt-Wetter und bringt auch mal den einen oder anderen Einwohner zum Schwitzen.
Es fühlte sich im Endeffekt trotz der Ganztagsschule wie Ferien an. Doch wer glaubt, sich dort einfach nur auf die Sonnenbank legen zu können, hat sich geschnitten. Der Tag fing für mich schon um 5:30 Uhr an, da die Schule schon um 7:30 Uhr beginnt. Aber da ich während der Schulzeit in einem Internat untergebracht war, konnte ich morgens mit meinen Freunden zum Frühstück gehen und es gab kein Problem. Bis auf den Mittwoch enden die Schultage um 17:30 Uhr abends. Für mich sind die drei Monate rasend schnell vorbeigegangen. Am Ende fand ich es wirklich sehr schade zu gehen, da ich mich nach 3 Monaten schon so weit integriert hatte, dass ich schon richtig ein Teil der Klasse geworden bin. Dennoch habe ich die Weihnachtsstimmung vermisst und werde versuchen, mit meinen Austauschpartner möglichst viel Kontakt zu halten.
Ich danke dem St.-Ursula-Gymnasium, das solche Austausche möglich macht und insbesondere den Französischlehrerinnen und -lehrern, welche mir Grundkenntnisse der Sprache vermittelt haben. Der ganze Austausch lief über das Programm Brigitte-Sauzay vom Deutsch-Französischen Jugendwerk.
Jan Weber, EF