Sie ist die »Agentin des Bösen, eine virtuose Künstlerin der Verwandlung« (Werner). Unbemerkt nimmt sie Besitz von Körper und Seele, tarnt sich unschuldig als Trägheit oder Langeweile. Der Blick hinter die Masken der Künstlerin erscheint daher als notwendige Voraussetzung, um die eigentümliche Ungreifbarkeit des Melancholiephänomens zu »be-greifen«.
Ausgehend von der Frage »Was bedeutet Melancholie für mich?« wagten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d einen Blick hinter die Masken der Künstlerin und so entwickelte sich im Kunstunterricht von Frau Hundenborn ein intensiver, selbstorganisierter Prozess des ästhetischen Arbeitens, in dem die Lerngruppe den zu erforschenden Gegenstand durch eine Vielzahl vernetzter Annäherungsweisen aus künstlerischen, alltäglichen und theoretischen Kontexten aufgriff, bearbeitete und klärte.
Die Ergebnisse ihres ästhetischen Forschungsprojekts stellten die Schülerinnen und Schüler am 27. Februar 2013 in der Schule aus. Sie verdunkelten den Ausstellungsraum, da dem Melancholiker im kanonisierten Viererschema die Farbe Schwarz zugeordnet wird, und führten die Besucher mit Taschenlampen durch die Ausstellung. Im Hintergrund hörte man leise Musik; in der Kultur- und Ideengeschichte der Melancholie gilt Musik als mögliches Therapeutikum der Melancholie, so dass sich die Klasse entschied, über Stücke von Debussy diesem Gedanken Ausdruck zu verleihen.
Zudem hatten die Ausstellungsbesucher Gelegenheit, die von den Schülerinnen und Schülern formulierten Konzepte zu ihren Werken zu lesen und in einem dafür vorbereiteten Heft eigene Gedanken zur Melancholie aufzuschreiben oder der Lerngruppe eine schriftliche Rückmeldung zu ihrer Ausstellung zu geben.
Die Klasse 9d und Frau Hundenborn bedanken sich für das große Interesse und das positive Feedback.