Ausgehend von der Frage »Was bedeutet Melancholie für mich?« wagten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d im letzten Schuljahr einen Blick hinter das facettenreiche Phänomen der Melancholie und so entwickelte sich im Kunstunterricht von Frau Hundenborn ein intensiver, selbstorganisierter Prozess ästhetischen Arbeitens, in dem die Lerngruppe den zu erforschenden Gegenstand durch eine Vielzahl vernetzter Annäherungsweisen aus künstlerischen, alltäglichen und theoretischen Kontexten aufgriff, bearbeitete und klärte.
Aufgrund der ausgezeichneten künstlerischen Arbeit der Schülerinnen und Schüler reichte Frau Hundenborn im Dezember 2013 einige im Rahmen des Unterrichtsvorhabens »(Irr-)Wege der Melancholie« entstandene Werke der Schüler/-innen für den 17. Jugendkunstpreis 2014 des Bundesverbandes Bildender Künstler Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg e. V. ein. Um die Kreativität, die künstlerische Begabung und das Interesse an bildender Kunst bei der Schüler/-innen der Region zu fördern, wird dieser Jugendkunstpreis jährlich verliehen, welcher insbesondere die Entdeckung und Förderung eigenständiger, individueller künstlerischer Talente zum Ziel hat. Die Werke von drei Schüler/-innen – Katrin Wübben, Paul Caspar und Julian Schmidt (EPh) – wurden im Rahmen des Wettbewerbs ausgezeichnet und für eine Ausstellung im Kunsthaus Troisdorf ausgewählt.
Katrin Wübben beleuchtet in ihrem Werk »Allein«, einer Installation aus Holz und Draht, drei Facetten der Melancholie: ihre Ursache, den Zustand und ein mögliches Ende. So sieht der Betrachter des Werkes auf der ersten Ebene eine Person, die von anderen ausgegrenzt wird, auf der zweiten Ebene den Rückzug, symbolisiert durch eine Mauer, und auf der dritten einen weißen Raum, Leere und Endlichkeit.
Das Werk der beiden Schüler Paul Caspar und Julian Schmidt mit dem Titel »Der Versuch, etwas Ungreifbares zu greifen« stellt ein Zoetrop in den Mittelpunkt, wobei sich Paul und Julian in der künstlerischen Gestaltung am kanonisierten Viererschema der Melancholie orientieren: »Wir möchten durch die schroff gestaltete Insel das der Melancholie zugehörige Element der Erde sowie eine kalte und trockene Qualität ausdrücken. Des Weiteren gestalteten wir Himmel und Felsen dunkel, um zum einen die Farbe (schwarz) und die Tageszeit (Nachmittag) der Melancholie zu zeigen. Es wird hierdurch auch die Jahreszeit der Melancholie, der Herbst, beschrieben. Die Person, die auf der Insel steht, bewegt sich nicht, obwohl der Wind an ihr zerrt, was den Trotz der Melancholie verdeutlicht.«
Die Vernissage mit Preisverleihung findet am Samstag, den 15. Februar 2014, um 15:00 Uhr im Kunsthaus Troisdorf, Mülheimer Str. 23, 53840 Troisdorf, statt (Ausstellung: 15.02.2014–16.03.2014). Alle interessierten Schüler/-innen, Eltern und Lehrkräfte sind zur Vernissage und Ausstellung herzlich eingeladen.
Katrin Wübben, Paul Caspar und Julian Schmidt gratulieren wir zu dieser besonderen Auszeichnung!