Nach vielen Wochen, in denen sich die Schülerinnen und Schüler der Q2 (G8 und G9) auf die Prüfungen der allgemeinen Hochschulreife vorbereitet hatten, durfte die diesjährige Abiturientia des Erzbischöflichen St.-Ursula-Gymnasiums am 29. Juni 2013 im festlich geschmückten Saal des Tanzsportzentrums Brühl endlich ihre Abiturzeugnisse entgegennehmen. Die feierliche Veranstaltung und Entlassfeier begann mit einem Dankgottesdienst, der von Pater Carlin zelebriert und von vielen Schülerinnen und Schülern mitgestaltet wurde; anschließend begrüßte das Sinfonieorchester unter der Leitung von Herrn Ulrich Menke die Abiturientinnen und Abiturienten, ihre Angehörigen und Freunde sowie einige Ehrengäste, darunter den Fachbereichsleiter für Schule und Sport der Stadt Brühl Herrn Becke, den Schulleiter der Elisabeth-von-Thüringen-Realschule Herrn Bleffert und als Vertreter des Fördervereins Herrn Dr. Klein, Frau Engels und Herrn Flink, mit der Sinfonie Nr. 7 in A-Dur op. 92: Allegro con Brio (Finale) von Ludwig van Beethoven. Das Sinfonieorchester wurde von Nicolas Kierdorf (Abiturient) dirigiert.
In ihrer Festrede gratulierte Frau OStD’ i.K. Claire Pickartz den Abiturientinnen und Abiturienten zum bestandenen Abitur und akzentuierte in ihrer Ansprache »eines der wohl merkwürdigsten Geheimnisse unserer Welt«, das Thema »Zeit«, da für diesen besonderen Jahrgang, den Doppeljahrgang, der Faktor Zeit immer wieder im Vordergrund stand. Die Schulleiterin bezog sich dabei auf die Monographie »Alles hat seine Zeit, nur ich habe keine« (2012) von Karlheinz Geißler, einem der bekanntesten Zeitforscher Deutschlands. In seinem Buch beschreibt Geißler den Tagesablauf eines modernen Menschen, den Frau Pickartz als Aufforderung interpretierte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Konzentration auf das Wesentliche war insofern auch für den Doppeljahrgang wichtig, als die Schülerinnen und Schüler trotz intensiver Vorbereitung auf die Abiturprüfungen immer wieder Phasen der Ruhe benötigten, um neue Kraft zu schöpfen und sich auf das Wesentliche zu besinnen, aber auch, um kritisch Rückblick halten zu können.
Für »den nächsten Abschnitt ihrer Zeitreise« wünschte Frau Pickartz den Abiturientinnen und Abiturienten Besonnenheit, Stärke und Erfolg und vor allem Zeit – »Zeit für Familie, Zeit für Freunde, Zeit zum Arbeiten und zum Nichtstun«. Abschließend sprach sie die Hoffnung aus, dass es den Abiturient/-innen gelinge, einen Teil der geschenkten Zeit an andere weiterzugeben bzw. weiterzuschenken.
Dank sprach die Schulleiterin abschließend insbesondere den Eltern, den Vorsitzenden der Elternpflegschaft, den Jahrgangsstufenleiter/-innen Frau Berens und Herrn Meyer, Frau Windisch und Herrn Möllmann, der Oberstufenkoordinatorin Frau Legutke, den Lehrer/-innen des Doppeljahrgangs sowie der stellvertretenden Schulleiterin Frau Tillmann für ihr Engagement im schulischen und außerschulischen Bereich aus und stellvertretend dem Schulseelsorger Pater Carlin sowie Frau Ankermann für die Gestaltung des Gottesdienstes und Herrn Menke und dem Sinfonieorchester für das musikalische Rahmenprogramm der Entlassfeier.
In einer weiteren Festrede gratulierten Frau Karin Sembdner-Sogalla und Frau Martina Weesbach als Vertreterinnen der Eltern der diesjährigen Abiturientia, welcher es gelungen sei, mit bestandenem Abitur einen weiteren wichtigen Abschnitt des Lebens, ein »großes Ziel« zu erreichen. In Anlehnung an das Gedicht »Stufe« von Hermann Hesse wünschten Frau Sembdner-Sogalla und Frau Weesbach den Abiturient/-innen für die Zukunft, den Neubeginn – Berufsausbildung oder Studium –, alles Gute, denn »jedem Anfang wohnt ein Zauber inne« (Hermann Hesse).
Anschließend dankten die Abiturient/-innen Steffen Lücke, ehemaliger Schülersprecher, Lena Krüger, Caroline Heermann, Benjamin Schiffer und Nicolas Kierdorf, ehemalige Stufensprecher/-innen, in einer humorvollen Ansprache den Eltern und Lehrer/-innen und blickten gemeinsam auf besondere Ereignisse der beiden Jahre zurück. Während Nicolas Kierdorf dies mit einer pointierten Parodie einer konventionellen Dankesrede und Ansprache tat (»Lassen Sie mich mit einem Zitat beginnen…«), reimten Lena Krüger und Benjamin Schiffer mit sorgsam gewählten Worten: »Es begann vor zwei Jahren / als wir auf einmal doppelt waren. […] Wir bitten um Applaus / denn diese Rede ist jetzt aus.«
Mit der symphonischen Suite aus »The Lord of the Rings« leitete das Sinfonieorchester zur Aushändigung der Abiturzeugnisse durch Frau Pickartz über, die allen Abiturientinnen und Abiturienten das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife überreichte und noch einmal zum bestandenen Abitur gratulierte. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 schenkten den Abiturientinnen und Abiturienten weiße Rosen und sprachen ebenfalls ihre Glückwünsche zu den bestandenen Prüfungen aus.
Das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife erhielten insgesamt 140 Schülerinnen und 96 Schüler. Drei Schülerinnen und drei Schüler bestanden das Abitur mit einem »Traumdurchschnitt« von 1,0 (Christina Daniels, Maria Linnartz, Benjamin Schiffer, Robin Sogalla, Philipp Tontsch und Charlotte Wodak), 92 von ihnen erhielten einen Notendurchschnitt, der besser als 2,0 ist. 69,5% der Abiturient/-innen haben im vierten Abiturfach eine Note zwischen 1 und 2 erreicht. Mit besonderer Freude sprach die Schulleitung den sieben Schülerinnen und Schülern ihre Glückwünsche aus, die erst nach der 10. Klasse der Realschule zum St.-Ursula-Gymnasium gewechselt sind.
Aufgrund besonderer Leistungsbereitschaft wurden viele Abiturient/-innen ausgezeichnet: Als Anerkennung für sehr gute Leistungen im Fach Physik erhielten Nicolas Kierdorf, Dominik Köhler, Hannah Schäfer, Benjamin Schiffer und Martin Werres eine besondere Ehrung der Physikalischen Gesellschaft. Zudem erhielten Hannah Schäfer, Benjamin Schiffer und Martin Werres als Anerkennung für hervorragende Leistungen im Fach Physik einen Buchpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung verlieh als Anerkennung für herausragende Abiturleistungen im Fach Mathematik den Buchpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung an Anna Heuser, Dominik Köhler, Maria Linnartz und Benjamin Schiffer. Die Deutsche Gesellschaft für Philosophie ehrte Steffen Lücke als jahrgangsbesten Abiturienten im Fach Philosophie mit einer Urkunde und einer beitragsfreien Mitgliedschaft.
Für einen gelungenen Abschluss des Festaktes sorgte schließlich der Unterstufenchor unter der Leitung von Frau Angela Ankermann, der sich mit den stimmungsvollen Liedern »Calypso«, »There is one more song to say goodbye« und »I come from Alabama« von den Abiturientinnen und Abiturienten verabschiedete.
So bleibt abschließend mit dem Motto der diesjährigen Abiturientia zu sagen: »Wenn der DJ geht, ist der Doppeljahrgang vorbei.«
Sylvia G. Hundenborn