»Schiiiifoan … ohhoohh … schiiifoan!«, so trafen wir uns samstagmorgens gegen 6 Uhr, um in das Skigebiet nach Obertauern zu fahren. Nach einer zwölfstündigen Busfahrt und mit Schneeketten kamen wir in unserer Unterkunft, der Felseralm, an und bekamen erstmal ein ordentliches Abendessen. Erst eine ganze Weile später, als wir uns vor Freude über die 3 Meter Pulverschnee und nach ausgiebigen Schneeballschlachten sowie kleinen Schneewanderungen wieder einigermaßen beruhigt hatten, konnten wir uns erschöpft in unsere Betten kuscheln und schlafen, um für die kommende Woche fit zu sein.
Der erste Tag brachte eine große Menge Motivation und sehr viel Schnee, der ersteres nur bedingt förderte. Doch wir waren von der Piste trotz beißendem Wind und schlechter Sicht nicht fernzuhalten. Alle Schüler wurden in drei Gruppen aufgeteilt: Die Anfängergruppe (blau, geleitet vom bubenhaften Herrn Bräutigam), die Fortgeschrittenen (rot, mit der bezaubernden Frau Berens an der Spitze) und die Experten (schwarz, zusammen mit dem schnellen Herrn Stamm). Auch am ersten Abend zeigten sich alle lernfreudig und hörten gespannt den ersten Referaten zu. Die Gruppe zur Lawinenkunde ging sehr anschaulich auf mögliche Gefahren abseits der Piste ein und stellte Material zur Lawinenrettung vor. Die zweite Gruppe mit einem sportbiologischen Thema stellte die vom Skifahren am meisten belasteten Muskelgruppen vor und bewertete die Entwicklung von Unfallstatistiken im Skisport. Im Anschluss mussten Schüler und Lehrer ihre körperliche Fitness beweisen, und sich mit einem Grinsen im Gesicht einem Durchgang Skigymnastik stellen.
Am zweiten Tag zeigten die inzwischen ehemaligen Anfänger ihr Können auf den blauen Pisten und die meisterhaften unter den Fortgeschrittenen und Experten versuchten sich als Skilehrer. Sie hatten die Möglichkeit, in einer ca. 30-minütigen Lehrprobe ihrer Skigruppe technische Grundfertigkeiten zu vermitteln, nachdem sie sich am Vorabend mit den Lehrplänen des Deutschen Skiverbandes vorbereitet hatten.
Am folgenden gemeinsamen Spieleabend bewiesen die Lehrer, dass die körperliche Motorik doch immer wieder sehr verzwickt sein kann. Doch nicht nur körperlich, sondern auch geistig wurde Höchstform verlangt. Hier stach besonders Herr Bräutigam mit seiner Kombinationsfähigkeit aus der Menge hervor, da er auch nach fünf Runden Rätselspiel immer noch keinen Plan von der Lösung des Problems hatte.
Doch bei uns wurde jeder mit all seinen »Fehlerchen« liebevoll aufgenommen und so feierten wir am dritten Skitag nach »saugeilem« Wetter Après-Ski im Hasenstall. Das legendäre Hammerspiel zeigte, dass es noch mehr Leute mit motorischem Unvermögen gab (Namen sind hier nicht erwähnenswert). Abends gab der erfolgreiche Schlagerstar Olaf Henning (Sänger von »Komm hol das Lasso raus«) ein Konzert in der Dorfmitte, das einige von uns besuchten. Tatsächlich kehrten sie nach einer Wette mit zwei Autogrammen »für Helge und Olaf mit herzlichsten Grüßen« des Schlagerstars wieder zurück. So sang sich Olaf Henning in all unsere Herzen und man gedachte ihm noch öfter im Laufe dieser Woche.
Abends standen erneut zwei Referate an. Eins handelte vom Skitourismus als bedeutenden Wirtschaftsfaktor für Österreich. Im zweiten Vortrag wurde auf die Problematik des Umweltschutzes in Skigebieten eingegangen und Möglichkeiten aufgezeigt, wie mach sich in den Bergen der Natur gegenüber verantwortungsvoll verhalten kann.
Zur Halbzeit der Skifahrt kam am Mittwochabend der Jugendkoordinator der Salzburger Bergrettung, Herr Markus Rosskopf, zu uns. Er berichtete uns in seinem Vortrag anschaulich über die Gefahren, Regeln und Einsätze in den Bergen. Für das nächste Jahr hat er sich sogar bereit erklärt, mit unserer Gruppe und seinem Rettungshund einen Lawinen-Workshop im Gelände durchzuführen.
An Weiberfastnacht musste uns leider einer unserer besten Skifahrer schon frühzeitig verlassen. Es blieb aber keine Zeit zum Trübsal blasen, denn wir mischten die Pisten mit unseren ausgefallenen Kostümen auf. »Grüeß di, du süße Erdbeere« oder »Küss mich, mein Froschkönig«, gefolgt von fröhlichem Lachen, hörten wir immer wieder über die Berge schallen. Der Abend wurde dann mit einer Party zusammen mit einer anderen Schülergruppe aus Rheinbach gefeiert, um den Karneval als echte Kölner gebührend zu begrüßen.
Am sechsten und letzten Skitag versammelten wir uns noch einmal auf der Dikt’n-Alm und verspeisten ein letztes »Jausen-Sackerl«. Das Wetter spielte glücklicherweise mit und bereitete uns einen unvergesslichen Nachmittag. Der bunte Abschiedsabend wurde dann von allen Zimmern gestaltet, indem sie das vorführten, was sie während die Woche vorbereitet hatten. Da gab es einmal ein selbstgedrehtes Skivideo mit professionellen Schauspielern, die sich ganz mit ihrer Rolle als risikofreudige Skifahrer identifizieren konnten. Zum anderen gab es einen von den »Beauties« (eine Gruppe von vier ehemaligen St.-Ursula-Schülern) organisierten Schlagerwettbewerb, von dem auch die größten Schlagermuffel begeistert mitgerissen wurden und lautstark mitsangen und -klatschten. Fortgeführt wurde dieser mit einem Karnevals-Lieder-Ratespiel, bei dem die Lehrer wieder einmal einen engagierten Körpereinsatz zeigten und die Schüler überraschend hoch schlugen. Doch dieser Sieg wurde ihnen gutwillig gegönnt und mit der abschließenden Diashow wurden auch die letzten »Neider« in eine melancholische Stimmung versetzt, da allen klar wurde, dass sich die genialen sechs Tage Skifahren dem Ende neigten. Besonders berührte uns die ehrwürdige Zeremonie der abschließenden Skitaufe unserer Anfänger. Durch drei plötzlich erscheinende Bergjetis wurden sie zu den Klängen von Star Wars nach einigen unglaublich harten Prüfungen in den Rang der Skifahrer erhoben. Wir ließen den Abend ausklingen, indem wir dieses spektakuläre Ereignis in gemütlicher Runde feierten.
Doch letztendlich rückte das unvermeidbare immer näher: Nach mehreren Nacht-Pack-Aktionen fuhren wir am nächsten Morgen mit unserem Busfahrer, Werner dem I., schweren Herzens zurück nach Brühl.
»Niemals geht man so ganz, irgendwas von dir bleibt hier…« Also seid ruhig neidisch! Es war eine »saugeile« Zeit mit super Lehrern (ein dickes Dankeschön!!!). Wir warten gespannt auf nächstes Jahr, um auf die Felseralm zurückzukehren und wieder sechs sehr sportliche Tage mit viel Muskelkater (jedoch man beachte: Ohne eine einzige Verletzung) zu verbringen. Pfüati und macht’s guat!
Julia Berg, Theresa Kortmann, Hannah Nagel