1. Das Projekt
(Cyber-)Mobbing, Gewaltvideos auf dem Smartphone, Einstellen von urheberrechtlich geschützten Fotos und Videos bei YouTube oder illegale Film- und Musikdownloads – die Mediennutzung von Heranwachsenden auch in ihren problematischen Formen macht vor der Institution Schule nicht Halt. Medien sind allgegenwärtig, Kinder und Jugendliche wachsen ganz selbstverständlich mit ihnen auf.
Um nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken medialer Angebote zu erkennen und diese selbstbestimmt, kritisch und kreativ nutzen zu können, bedarf es Begleitung, Qualifizierung und Medienkompetenz.
Schülerinnen und Schüler sollen als »Medienscouts« insbesondere
- ihre eigene Medienkompetenz erweitern,
- dazu befähigt werden, dieses Wissen Mitschülerinnen und Mitschülern zu vermitteln sowie sie bei Fragen zu unterstützen und
- ihre Kenntnisse und Erfahrungen an nachfolgende Medienscouts an der Schule weitergeben.
Der Ansatz der »Peer-Education« ist hierbei besonders hilfreich: einerseits lernen junge Menschen lieber von Gleichaltrigen und andererseits können sie Gleichaltrige aufgrund eines ähnlichen Mediennutzungsverhaltens zielgruppenadäquat aufklären.
Da die Medienscouts selbst noch Heranwachsende sind, bedarf es einer Rückfallposition, d. h. die Scouts benötigen feste Ansprechpartner, an die sie sich selbst bei Fragen zu Inhalten oder zum Umgang mit an sie herangetragenen Problemen wenden können. Hierzu dienen Beratungslehrer, die insbesondere mit Blick auf Medieninhalte und rechtliche Grundlagen Hilfestellung leisten können.
(Quelle: www.medienscouts-nrw.de/das-projekt/)
2. Unser Team
Wir, Frau Fanailou und Herr Rüttgers, haben im Jahr 2015 an der Fortbildung »Medienscouts NRW«, die von der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) durchgeführt wurde, teilgenommen und sind zu Beratungslehrern im Bereich Medien ausgebildet worden. Darüber hinaus konnten sich vier Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I nach der Veranstaltung qualifizierte »Medienscouts« nennen.
Seit dem Schuljahr 2016/17 existiert an unserer Schule eine wöchentliche Medienscouts-AG. Unser Team, das aus Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 9 besteht, berät jüngere Mitschülerinnen und Mitschüler bei ihrer Mediennutzung und beantwortet Fragen, die sich für die Kinder und Jugendlichen rund um die Themen Social Media, Internet und Co. ergeben.
3. Unser Leitbild
Da die Vielfalt neuer Medien mittlerweile einen festen Bestandteil der Lebenswelt unserer Schülerinnen und Schüler darstellt, wollen (und müssen) wir als Schule im Rahmen einer differenzierten Medienerziehung unseren Teil dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche u. a. einen reflektierten Umgang mit ihrem Smartphone erlernen. Unsere Medienscouts-AG stellt in diesem Zusammenhang den Modellversuch dar, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern verschiedene Projekte zu erarbeiten, so dass sie ihr Medienverhalten miteinander diskutieren und im Sinne einer gewinnbringenden, verantwortungsvollen Mediennutzung optimieren.
Als Beratungslehrer Medien kommt uns dabei eine besondere pädagogische Aufgabe zu: Ohne die Schülerinnen und Schüler »von oben herab« zu belehren, verfolgen wir das Ziel eines aufgeklärten Nutzungsverhaltens der neuen Medien, indem wir gemeinsam ins Gespräch kommen: Wann nutzen wir das Smartphone oder andere Medien? Welche Vorteile haben sie – im Rahmen der persönlichen Kommunikation, der schulischen Arbeit, der Freizeitgestaltung? Wo liegen ihre Grenzen und Gefahren?
Im Rahmen unserer AG, die einen neutralen und bewertungsfreien Raum darstellt, kann es uns gelingen, einen »Zugang« zu den Schülerinnen und Schülern zu finden, so dass sie sich ihrerseits öffnen und Gesprächs- und Diskussionsbereitschaft signalisieren. In diesem Zusammenhang wollen wir uns als vertrauenswürdige Ansprechpartner verstanden wissen, die sich z. B. auch Themen wie Cybermobbing widmen und persönliche Unterstützung anbieten.
Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass in unserem Ansatz großes Potenzial steckt. Daher wollen wir diesen Weg im kommenden Schuljahr weitergehen und neue Medienscouts hinzugewinnen. Wir freuen uns über jeden, der uns unterstützt!
4. Empfehlenswerte Internetseiten für Eltern
http://www.klicksafe.de
Diese Seite einer EU-Initiative bietet Eltern einen guten Einblick in die verschiedenen Bereiche. Hier findet sich etwas zu allen Themen und Altersstufen. Auch interessante Materialien können bestellt oder heruntergeladen werden. Zudem ist die Seite sehr aktuell.
https://www.handysektor.de
Diese Seite richtet sich von Sprache und Gestaltung eher an Jugendliche, kann aber gerade deswegen auch gemeinsam mit Eltern eine lohnende Anlaufstelle sein. Zudem gibt es hier auch eine »Pädagogenecke«. Diese Seite ist eng mit der Seite »klicksafe« verlinkt.
https://www.schau-hin.info
Diese Seite vom »Bundesministerium für Familie, Senioren, Jugend und Frauen« ist vor allem durch das Fernsehen bekannt. Durch eine zusätzliche App, Spots und auch ein Quiz regt sie besonders zum kurzweiligen Erkunden ein.
http://www.medienscouts-nrw.de
Diese Seite des LfM NRW (Landesanstalt für Medien) richtet sich insbesondere an weiterführende Schulen, deren Lehrer/-innen und Schüler/-innen. So bekommen Sie einen Einblick die Arbeitsweise der Scouts und die möglichen Angebote.
http://www.medien-sicher.de
Diese Seite des hessischen Kultusministeriums bietet viele Interessante Materialien und Links für Eltern, Lehrer/-innen und Schüler/-innen. Sie stellt dadurch ein gutes Bindeglied zwischen den verschiedenen »Akteuren« dar. Auch hier gibt es ein Quiz.
Bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie uns gerne unter
medienscouts (at) stursulabruehl.de!
Britta Fanailou und Dominik Rüttgers
Beratungslehrer Medien am St.-Ursula-Gymnasium Brühl