Wir haben uns im Kunstprojekt zu den Tagen religiöser Orientierung (TRO) damit beschäftigt, ein Gemälde zum thematischen Gegensatz »Paradies und Zerstörung« zu kreieren. Diese Themen entfalten sich in dem Bild innerhalb der zwei Bildhälften. Auf der rechten Seite wird das Paradies und auf der linken Seite der zerstörte Zustand von Gottes Schöpfung, eine subjektive Ansicht des aktuellen Umfeldes, vermittelt. Mit vielen verschiedenen Aktionsdarstellungen haben wir gemeinsam versucht, die beiden thematischen Aspekte bildnerisch umzusetzen und inhaltlich zu verdichten. Dabei spielen unsere Selbstinszenierungen eine ausschlaggebende Rolle.
Die grundlegende Bildstruktur gewährleistet einen ganzheitlichen Bildraum, der verschiedene Richtungslinien aufweist, wodurch eine schwebende Spannung zwischen Nähe und Distanz in Bildzonen der aktuellen Lage als auch der Paradies-Vision erzeugt wird. Doch man sieht deutlich die Beziehung zwischen den beiden Bezirken. Beispiele dafür sind einmal der Regenbogen und zum anderen eine Brücke als verbindende Elemente zwischen dem tatsächlichen und dem paradiesischen Bezirk, die beide wiederum durch den kurvigen Weg voneinander getrennt werden. Besonders einzelne proportionale Verzerrungen und die Hell-Dunkelmodulation des Farbklangs entsprechen unserer kreativen Absicht, unsere Bildidee stärker zum Ausdruck zu bringen.
Um die Motive für die Selbstinszenierungen, die wir uns ausgesucht haben, genau darstellen zu können, haben wir gegenseitig die gewünschten Positionen nachgestellt und fotografiert. Anschließend haben wir die Fotos mit dem Beamer projiziert, die richtige Größe eingestellt, zeichnerisch fixiert, ausgemalt, ausgeschnitten und in den malerisch erzeugten Bildraum (2,00 x 1,20 cm), unser künstlerisches Terrain, einmontiert.
Wir haben den Bildraum so aufgeteilt, dass jeder einen Teil kreieren sollte. In diesen Motiven konnte sich jeder als Person selbst inszenieren. Wir haben uns im Schaffensprozess in verschieden große Gruppen aufgeteilt und uns auch öfters gruppiert auf dem Bild selbst inszeniert. Die religiöse Ebene sehen wir dadurch gegeben, dass wir passende Motive unserer tatsächlichen Wirklichkeit mit unserer Phantasiewelt, die möglichst schön und vollendet wirken soll, kombiniert haben.
Das Team: Carla Baum, Martina Bernasconi, Marielena Borges, Leonie Edenhofer, Cengiz Can Eryilmaz, Jonathan Esch, Felix Gureck, Markus Horchler, Maren Kiel, Hiroto Kondo, Carolin Kusmierz, Victoria Liebig, Nic Manzke, Charlotte Mittelstedt, Clemens von Nettelbladt, Aaron Otte, Linus Over, Chiara Panetta, Maria Giulia Robustelli-Test, Sarah Schütten, Victoria Werner, Diana Wesolowski.
Moderator: Hugo Kroll